Für die Posaune, erinnere ich mich noch, habe ich mich aus Trotz entschieden.
Im Weltraum spielen ja immer nur Saxophone. Andererseits bin ich da wahrscheinlich auf
diese unselige Armstrong-Namensverwechslung hereingefallen und habe nicht beachtet, dass wahrscheinlich alles,
was im Jazz vorkommt, oder gleich das ganze Orchester das Problem war. Vielleicht hätte ich ganz die Finger von der
Musik lassen müssen, um den Weltraum los zu werden. Aber das ist vielleicht auch eine zu starke Selbstpsychologisierung.
Ich wüsste nur nicht, wer mich sonst untersuchen soll, denn hier in meinem schwarzen Nichts bin ich ja alleine.
In einem Buch, das mir meine jüngere Schwester vor ein paar Jahren mal gegeben hat,[1] habe ich gelesen, dass Religion aus Träumen entspringen könnte, weil die Menschen in ihren Träumen Visionen vom Leben nach dem Tod gesehen haben, und in Alpträumen dann die Hölle und in friedlichen, guten Träumen den Himmel. Wenn alle so träumen würden wie ich, hätten wir das Thema Religion nie gehabt. Bei mir gibt es nur sachlichen, trockenen Weltraum. Ich kriege keinen allnächtlichen Riss in der Realität, ich kriege ihren Wurmfortsatz.
Meine letzten Gedanken im schwarzen Nichts sind, dass ich mir vielleicht mit einer Stimme wie der von Mechthild Großmann viel Ärger erspart hätte. Dann wäre klar gewesen, dass ich singen muss, und ich wäre weit weg von den Blasinstrumenten gelandet. Aber so einfach kriegt man das ja alles nicht.
[1] Das war das letzte, das sie mir gegeben hat und das ich tatsächlich bis zum Schluss durchgehalten habe. Aber da ging es mir auch noch anders. Nicht gut, weil ich gerade dreißig oder einunddreißig geworden war, aber anders.